Panoramen im Format 6×17

Alle in diesem Themenbereich gezeigten Panoramen wurden im Filmformat 6x17cm erstellt.

Was ist ein 6×17 Panorama?

6×17 ist ein Filmformat aus der klassischen analogen Fotografie, wie auch beispielsweise bei den bekannten Mittelformaten 6×6 oder 6×9, beschreibt es ebenfalls die Größe des Filmmaterials, welches für eine Aufnahme belichtet wird. Das mit einer 6×17 Panoramakamera belichtete Bild hat somit eine Größe von 6x17cm, beziehungsweise 5,6 x 17cm, da etwas Filmmaterial für die Filmführung am Kameragehäuse vorbeigeführt werden muss. Als Film wird der, aus den meisten Mittelformatkameras bekannte, Rollfilm vom Typ 120 genutzt. Auf einen handelsüblichen Rollfilm kann man insgesamt vier Panoramen im Format 6×17 belichten.

Mit welchen 6×17 Kameras wurden die Panoramen erstellt?

Momentan verwende ich hauptsächlich zwei Panoramakameras, zum einen die klassische Feldkamera Shen Hao PTB 617, mit der man, auf Grund des flexiblen Faltenbalgs, mehrere Brennweiten ohne großen Aufwand verwenden kann. Die zweite Panoramakamera ist eine Fotoman Professionell 617, welche mich bereits auf einigen Reisen begleitet hat. In der Vergangenheit hatte ich auch die Gelegenheit zwei günstige 6×17 Panoramakameras von unterschiedlichen Anbietern für mich zu testen, die Kameras von MALEFiC und Pali K. wurden mit Hilfe eines 3D Druckers erstellt. Beide Kameras waren gut konstruiert und boten gerade für jemanden, der dieses Format für sich entdecken möchte, eine gute Gelegenheit kostengünstig ein paar Erfahrungen damit zu sammeln. Unterm Strich kann man jedoch festhalten, dass es ihnen leider an der nötigen Präzision gefehlt hat und der Ausschuss an Filmmaterial in meinem Fall etwas höher war.

Welche Vorteile bietet eine 6×17 Panoramakamera?

Es gibt mehrere Arten ein Panorama zu erstellen. Der einfachste Weg ist, ein Bild klassisch zu fotografieren und das Ergebnis in der Höhe zu beschneiden. Da man jedoch bei dieser Vorgehensweise eine Bilddatei mit geringer Auflösung erhält, ist das Ergebnis in den meisten Fällen nicht für einen größeren Druck geeignet.

Skyline Frankfurt Einzelbild

Um diesen Umstand zu kompensieren, kann man das gleiche Motiv mit einer längeren Brennweite fotografieren und mittels eines Kameraschwenks auf mehrere, sich leicht überlappende, Einzelbilder aufteilen, um diese in der Nacharbeit mittels Software zu verbinden. Je nachdem welche Auflösung man für sein Ergebnis benötigt, könnte man diese Vorgehensweise auch steigern, in dem man das Motiv in mehreren Zeilen aufteilt und somit ein so genanntes Multirow Panorama anfertigt.

Skyline von Frankfurt als Panorama erstellt aus Einzelbildern

Da zwischen jeder Einzelaufnahme eine gewisse Zeitspanne verstreicht und sich dabei das Motiv in bewegten Inhalten verändert – dies könnten beispielsweise Personen, ziehende Wolken oder fließendes Wasser bei einer Langzeitbelichtung sein – macht es das Zusammensetzen ohne eine sichtbare Unterbrechung in manchen Fällen unmöglich.

Aus diesem Grund hat die analoge Panoramafotografie auch heutzutage noch immer ihre Daseinsberechtigung und erfreut sich gerade bei Panoramafotografen großer Beliebtheit. Die Möglichkeit ein Panorama mit nur einer Aufnahme zu erstellen, um damit Bewegungen bei Langzeitbelichtungen festhalten zu können und eine enorme Auflösung für den späteren Druck zu erhalten, ist der große Vorteil dieser Art der Fotografie.

Skyline von Frankfurt als 6x17 Panorama auf Fuji Velvia 50

Genauer betrachtet unterscheidet sich die 6×17 Panoramafotografie nicht sehr von der eingangs beschriebenen Variante des beschnittenen Einzelbilds. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass man in der Panoramakamera ein Großformatobjektiv verwendet, welches so konstruiert wurde, dass es einen sehr großen Bereich belichten kann, dieser Bereich ist kreisförmig und wird passenderweise als Bildkreis bezeichnet. Die Größe eines Planfilms im Format 4×5“ beträgt beispielsweise bereits 100 x 126mm; da man in der Großformatfotografie das Objektiv zur Filmebene in den meisten Fällen verstellen kann, muss der Bildkreis des Objektivs groß genug sein, um den gesamten Film zu belichten. Glücklicherweise gibt es eine große Anzahl an Objektiven, die einen entsprechenden Bildkreis von über 170mm aufweisen und somit für den Einsatz in einer 6×17 Panoramakamera geeignet sind. Im Format 6×17 hat sich die 72mm Brennweite als kleinstes Weitwinkel gerade noch als praktikabel erwiesen. Allerdings zeigt die Erfahrung – in meinem Fall ist es jedoch eine 75mm Brennweite – dass die Motivauswahl in der Landschaftsfotografie mit derartig kurzen Brennweiten durchaus eingeschränkt ist und oft zu viel nichts sagender Raum im Bild zu sehen war. Für meinen Motivgeschmack hat sich die 150mm Brennweite als ideal erwiesen, es ist am Großformat ein typisches Normalobjektiv und erfüllt auch an meiner Fotoman die gleiche Bestimmung. Als leichtes Weitwinkel bevorzuge ich ein 90mm, welches jedoch, genau wie das 75mm Objektiv, einen Centerfilter benötigt, um den Lichtabfall zu den Bildecken hin auszugleichen. Es würde natürlich auch die Möglichkeit bestehen, gleich das gewünschte Motiv im Großformat 8×10“ zu belichten und im Anschluss das gewünschte Panoramaformat auszuschneiden. Allerdings ist es wesentlich aufwändiger eine Kamera dieser Größe zu bewegen, ganz zu schweigen von den Kosten, die man für eine Aufnahme kalkulieren muss.

Um das auf Film erstellte Panorama im Anschluss auch digital bearbeiten zu können, muss es gescannt werden. Brauchbare Ergebnisse erhält man bereits mit einem Flachbrettscanner aus dem Consumer – Bereich, mit dem Epson Perfection V800 Photo habe ich gerade zu Beginn gute Erfahrungen sammeln können. Die Druckauflösung eines 6×17 Panoramas, gescannt mit dem Epson V800 bei einer Auflösung von 3200dpi, beträgt immerhin bereits ca. 7000 x 21250 Pixel (Motiv ohne Rahmen). Um jedoch das gesamte Auflösungsvermögen des Filmmaterials digitalisieren zu können und damit die beste Qualität zu erhalten, empfiehlt es sich, den Scan der Vorlage mit Hilfe eines High End Trommelscanners erstellen. Ein 6×17 Panorama gescannt mit 6000dpi auf meinem Heidelberg Tango Trommelscanner hat eine Motivauflösung von beachtlichen 13000 x 39500 Pixel und liefert eine exzellente Schärfe und Detailzeichnung, sowie eine hervorragende Zeichnung in den Lichtern und Schatten der Aufnahme. Die Dateien eines echten Trommelscanners sind für detailreiche Drucke von 6×17 Panoramen in einer Größe von beispielsweise 1,5 x 4,5 Metern bestens geeignet.

6×17 Panoramen aus meinem Portfolio